2-Seitige Reportage - Bauen + Wohnen "Liechtensteiner Vaterlandmagazin" Ausgabe März 2020
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Was Feng-Shui bedeutet und worauf bei der Planung und beim Hausbau geachtet werden soll, erklärt die langjährige Feng-Shui-Expertin Helene Hurth.
Feng Shui sorgt für Ruhe und Ausgeglichenheit in den vier Wänden.
Feng-Shui bedeutet «Wind und Wasser» und zielt darauf ab, alle Gegebenheiten in energetischem Gleichklang und Harmonie zu bringen und zu halten. «Da Menschen von Grund auf ein feinstoffliches Energiefeld um sich herum besitzen, spüren sie genau, welche Situationen sie stärken und welche sie schwächen», weiss Feng-Shui-Expertin Helene Hurth. Der heutige Mensch hat vielleicht das Bewusstsein über diese Fähigkeit im Laufe der Jahre verloren und daher ist es nicht verwunderlich, dass so mancher diese Lehre als Aberglaube deklariert. «Dennoch üben diese Gesetzmässigkeiten ihre Wirkung ununterbrochen auf unser Leben, die Gesundheit und unser Wohlbefinden aus», so Hurth. Damit gutes Chi – sprich Energie – durch die Wohnräume fliessen kann, empfiehlt die Expertin, bereits bei der Planung des Hauses bestimmte Regeln zu berücksichtigen oder einen bzw. eine Feng-Shui-Berater/-in mit einzubeziehen. «Denn steht das Gebäude einmal, gibt es zwar immer noch Möglichkeiten, Feng-Shui nachträglich zu integrieren, es ist dann aber wesentlich aufwändiger.»
Ideal: Eine rechteckige, symmetrische Form
Von grosser Bedeutung sei der Grundriss des Hauses. «Er bildet die Basis für eine gute Energieversorgung», so die Expertin. Ideal sei eine rechteckige, symmetrische Form, damit keine Fehlbereiche im Haus entstehen. Denn im Feng-Shui verfüge jede der acht Himmelsrichtungen über eine andere Energiequalität und stehe für einen bestimmten Bereich des Lebens. «Fehlt nun ein Bereich im Grundriss, so fehlt auch ein Teil eines Lebensbereiches», erklärt Hurth. Je nachdem, welcher davon betroffen ist, kann dies bei den Bewohnern fatale Folgen haben und beispielsweise gesundheitliche Probleme auslösen, «oder aber auch der Grund dafür sein, dass es finanziell nicht so gut läuft, man öfter streitet, Projekte nicht gut laufen, man beruflich nicht weiterkommt oder sich ständig müde und antriebslos fühlt.»
Das Grundstück soll frei von alten Lasten werden.
Da die Lage und richtige Positionierung des Hauses den Grundstein für ein gutes Feng-Shui legen», so Helene Hurth, spielen die vorhandenen Landschaftsformen wie Berge, Hügel, Flüsse, Bäume und Pflanzen eine wichtige Rolle. «Die generelle Landenergie bestimme ich durch die möglichen angrenzenden Nachbarhäuser und Grundstücke.» Ebenso sei es von Bedeutung, ob dort zuvor schon ein Haus gestanden sei. «Wenn das der Fall ist, informiere ich mich zunächst über deren Geschichte und die damaligen Bewohner, ob sie beispielsweise Probleme mit Krankheiten hatten, es Streit, Ehebruch oder finanzielle Probleme gab.» Bestätigt sich eines dieser Dinge, führe sie eine energetische Spezialreinigung durch, damit das Grundstück frei von alten Lasten werde. Bedeutend sei auch, ob sich das Grundstück auf einem Hang oder Hügel befinde, ob es eine entsprechende Rückendeckung habe, über den sogenannten «Weitblick» verfüge, aber auch, ob es dem Wind stark ausgesetzt sei. «All das sind mögliche Anhaltspunkte, die bei der Wahl eines Grundstücks im Feng-Shui von grosser Bedeutung sind», weiss Helene Hurth.
Viel gute Energie ins Haus leiten
Die Fassade visualisiert für den Betrachter zunächst einen optischen Eindruck. Darüber hinaus kann bei einer Feng-Shui-Beratung – erneut durch die Berechnung der Lage und Ausrichtung des Hauses – zusätzlich jedes Haus einem eigenen Element zugeteilt werden. «Dies passiert nach den Prinzipien der Fünf-Elemente-Lehre», erklärt die Expertin. Folglich gebe es Holz-, Feuer-, Erde-, Metall- und Wasser-Häuser. Für ein «Metallhaus» werde dann beispielsweise zur Unterstützung eine Fassadenfarbe in grau oder gelb empfohlen.
Damit genügend positive Energie ins Haus kommt, sollte die Eingangstüre entsprechend positioniert werden: «Für die Ausrichtung der Haustüre werden sowohl die Ausrichtung des Hauses, der Zeitpunkt des Erbauens, als auch die Geburtsdaten der Bewohner herangezogen, um möglichst viel gute Energie und glückliche Umstände ins Haus zu leiten», erklärt Hurth. Die Wegführung zur Haustüre sollte möglichst nicht diagonal, sondern geschwungen sein, da sonst die Energie zu schnell fliesst. Zu viel oder zu schnelles Chi sei aber nicht wünschenswert. «Optimal wäre ein kleiner oder grösserer Vorgarten, wo sich die Energie sammeln kann», fährt die Expertin fort. Der Vorgarten sollte zudem aufgeräumt und frei von Müll, Autos und Unkraut sein. Mögliche Pflastersteine oder Fliesen sollten fest verankert und zu keinen Stolperfallen für Eintretende werden.
Bei der Einrichtung sollten Möbel möglichst nicht kantig, am besten mit abgerundeten Kanten ausgestattet sein. «Spitze Gegenstände oder Pflanzen erzeugen negative Energie und greifen die Bewohner an», warnt Helene Hurth. Da im Feng-Shui jeder Raum und jede Himmelsrichtung für einen bestimmten Lebensbereich steht, gilt es, diesen mit den richtigen Farben, Formen, Materialien oder Abhilfen auszustatten. Um zu sehen, wo Unterstützung fehlt, wird im Feng-Shui meist das weit verbreitete Instrument des «Drei-Türen-Bagua» angewandt. «Es handelt sich dabei um eine Art Raster, das wie eine Schablone über den Grundriss der Wohnung gelegt wird». Jeder Kuchenteil des neunteiligen Bagua symbolisiere so einen wichtigen Baustein des Lebens. So entscheidende Bereiche wie beispielsweise Kinder, Partnerschaft, Familie, Wohlstand oder Karriere zeigen an, wie es um den jeweiligen Lebensbereich bestellt ist. Weitere Abschnitte sind Wissen, Ruhm, hilfreiche Freunde sowie das Zentrum – auch «Tai-Chi» genannt. Die Kunst sei es nun, in alle Abschnitte ausreichend Chi fliessen zu lassen, so Hurth. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen und gewisse Bereiche zu stärken, könne sie dafür sowohl Farben, Formen, Materialien, diverse Abhilfen, Akupunktur-Methoden oder die Berechnung der fliegenden Sterne («Xuan Kong») anwenden, so die Expertin Hurth.
Wasser als «starkes Instrument» im Feng-Shui
Der Aussengestaltung kommt im Feng-Shui ebenfalls grosse Bedeutung zu: «Die Auswahl der Pflanzen, welche gezielt in bestimmte Bereiche des Grundstückes gesetzt werden, vervollständigen mit ihren verschiedenen Farben und Formen eine Feng-Shui-Beratung», sagt Hurth. Ein «starkes Instrument» sei im Feng-Shui das Wasser. «So stellt die richtige Positionierung eines Pools oder Biotops im Garten eine sehr wichtige Aufgabe dar, um die Harmonie im Haus zu bewahren und zu heben». Zusätzlich setze sie auf Wunsch zu ihrer Feng-Shui-Massnahme oft auch Energiesteine. «Im Aussenbereich zur Abstützung und Zentrierung eines Gebäudes kann ich dadurch Ausgleiche zu Fehlbereichen am Grundstück setzen.» Weitere Informationen: www.immoharmony.com